Wir tragen unsere Best Practice-Beispiele aus Deutschland in die Welt.

IHK-Ausgabe_03-2016

Wer Torsten Enders Büro betritt, denkt nicht als erstes an Industrie. Hohe Räume, mondäne Holztreppen, textile Tapeten. Berührt man letztere, ist die Wand wohlig warm und das verweist aufs Produktportfolio: effiziente Energienutzung. Eine selbst produzierte Wärmepumpe versorgt die Villa. Und im Kerngeschäft, den Wärmetauschern, kommt die WÄTAS Wärmetauscher Sachsen GmbH zügig voran: Sie stecken heute nicht nur in Häusern, sondern auch in Maschinen, in Schweißanlagen, werden in der Papier- oder Holzindustrie zur Holztrocknung genutzt. Neueste Entwicklung: ein Wärmetauscher für extrem schmutzige Abwässer, wie sie in Wäschereien oder Beschichtereien entstehen. Den will die WATAS zum Messepreis der Hannover Messe einreichen, an der das Unternehmen regelmäßig teilnimmt. Das erste Mal 2005, zwei Jahre nach der Gründung. "Ohne die IHK hätten wir das damals nicht gemacht", erklärt Geschäftsführer Torsten Enders. "Wir haben uns am sächsischen Gemeinschaftsstand beteiligt. So war die Messepräsenz auch für uns als kleines Unternehmen zu stemmen, weil wir uns auf unsere Kundengespräche konzentrieren konnten und uns keine Gedanken über Catering oder Standbetreuung machen mussten." Ein gemeinsamer Ausstellerabend wurde auch organisiert: „Wir haben in diesem ersten Jahr nicht unbedingt nachhaltige Auslandskontakte generiert, aber dafür unter den anderen Standteilnehmern Lieferanten und auch Kunden kennengelernt".

So war es nur folgerichtig, auch in den kommenden Jahren immer wieder an der Messe teilzunehmen, auch, als es dafür irgendwann keine Förderung mehr gab. In diesem Jahr wird es erstmals ein eigener Stand in Hannover sein: "Wir wollen eine neue Halle ausprobieren, die thematisch besser auf unser Kerngeschäft bezogen ist", so Enders. Wichtig sei, eine Messe nicht nur als Verkaufsplattform zu begreifen. "Man muss reden, reden, reden. Nirgendwo geht es so international zu wie auf einer Messe, nirgendwo anders hört man so viel über die Probleme in anderen Ländern den Impulsen, die man in diesen Gesprächen erhält, muss man nachgehen." Für WÄTAS bedeutete das: In Länder gehen, wo ein Bewusstsein für Energieeffizienz da ist. Seit man in den Niederlanden einen eigenen Vertreter gewonnen hat, werden dort alle Bereiche der Wärmerückgewinnung konsequent angegangen der Erfolg zeigte sich unverzüglich mit einer Umsatzverdoppelung innerhalb eines Jahres. In Tschechien hat WÄTAS Partner gefunden, mit denen das Unternehmen nun auch den Rest Osteuropas angehen will. Die Schweiz, Skandinavien, Österreich auch diese Märkte sind dazu geeignet, den aktuellen Exportanteil von etwa 15 Prozent zügig zu erhöhen. WÄTAS investiert Zeit und Geld in ein internationales Vertriebsnetz das soll sich auszahlen. Und apropos Geld: "Wir arbeiten im Ausland viel mit Vorkasse wie übrigens auch bei Neukunden in Deutschland." Die Ausfallrate liege bei null Prozent. "Und einen echten Rechtsstreit mit einem ausländischen Kunden hatten wir auch noch nicht", so Enders.

Quelle: Beitrag_IHK-Ausgabe_03-2016.pdf

WätaS erhält renommierten TGA Award für die intelligente Wärmeerzeugung und Nutzung von Abwärmepotentialen in einem denkmalgeschützten Mehrfamilienhaus in Marienberg

Unter 180 Bewerbern konnte das innovative Energiekonzept der WätaS die Fachjury überzeugen. Es ist gelungen, im Energieausweis den Energiebedarf mit A+ zu bewerten. In der Laudatio wurde hervorgehoben, dass „ damit ein Standard erreicht werden konnte, welcher richtungsweisend für die Renovierung von Altbausubstanz ist und für ganz Deutschland vorbildlich sein kann. WätaS habe bewiesen, dass Denkmalschutz und energetische Sanierung kein Widerspruch sein muss“.

Das preisgekrönte Objekt befindet sich im städtischen Sanierungsgebiet „Historische Altstadt“ der Bergstadt Marienberg. Das Mehrfamilienhaus der Unternehmerfamilie Enders wurde vor ca. 300 Jahren erbaut und 1924 letztmalig saniert. Schon in der ersten Planungsphase sollten die zukünftigen Nutzungsbedingungen und eine ökologische Grundausrichtung komplex betrachtet werden, so die Ziele des Bauherrn. Ein kombinierter Einsatz innovativer und ressourcenschonender Technologien zur energetischen Versorgung des Gebäudes spielten hierbei eine übergeordnete Rolle.

Als Produzent von Wärmeübertragern und technischen Geräten ist das Unternehmen WätaS stetig auf der Suche nach neuen technologischen Herausforderungen. Es bot sich an, eine solche auch in der Altbausanierung zu finden und umzusetzen.

Aus dem Komplex mehrerer technischer Lösungen hob Herr Enders in seiner Vorstellung des Projektes anlässlich der Preisverleihung in Berlin im Rahmen der Berliner Energietage mehrere installierte Besonderheiten hervor:

„Wir freuen uns besonders, dass es gelungen ist, neuartige WätaS-Produkte in der Haustechnik einzusetzen. Ein spezieller Wärmeübertrager gewinnt Energie zum Heizen aus der feuchten Luft im Keller. Ein wichtiger Effekt ist gleichzeitig die Trocknung der Kellerwände ohne zusätzliche Energie… Wir setzen eine gasbetriebene Wärmepumpe ein. Gas erfordert gegenüber Strom nur 25% der laufenden Betriebskosten… Das Grauwasser wird in Haushalten bisher immer energetisch ungenutzt in die Kanalisation geleitet. Hier steckt aber viel bereits bezahlte Wärme drin. Wir setzen jetzt einen WätaS-Wärmeübertrager ein, der Wärme zurückgewinnt und diese wieder nutzbar macht…. Weiter können wir auch jede Temperatur unter 45°C, wie solche im Winter oder an trüben Tagen entsteht, aus der Solarthermieanlage verwenden… Die Kombination aller verwendeten Technologien bringt neben der deutlichen Senkung der Betriebskosten eine jährliche Minderung der CO2-Emissionen um 63.000 kg.“

In der folgenden Diskussion mit Fachpublikum wurde mehrfach betont, dass die nutzbaren Abwärmepotentiale in Bestandsgebäuden tatsächlich hoch wären, aber die vom Preisträger vorgetragenen, auf die Gebäude zugeschnittenen komplexen Lösungen, bisher in der Praxis viel zu wenig Anwendung finden würden. Viel zu häufig würde zu schnell auf hohe Kosten oder gar technische Unmöglichkeit verwiesen. Es sei wichtig, dass derartige Konzepte und Installationen eine breite Anwendung erfahren sollten, da diese überzeugend die Möglichkeit zu Senkung von Energieverbrauch und CO2-Emissionen belegen.

Die komplette Pressemitteilung finden Sie unter folgendem Link:
Pressemitteilung TGA Award 2016

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